1. Damen siegt in Wiedenbrück

Spielbericht vom 4:0-Auswärtssieg

Am gestrigen Sonntag traf unsere 1. Damenmannschaft auf den Fünftplatzierten der Landesliga SC Wiedenbrück. Sennelager startete eher bescheiden in die Rückrunde, sodass die Punkte zu den Abstiegsplätzen nicht ausgebaut werden konnten.
Um an die grandiose Rückrundenleistung von vor einem Jahr anzuknüpfen und dem Tabellenkeller den Rücken kehren zu können, musste nun etwas passieren. Sennelager reiste hoch motiviert mit einem 13- Frau-Kader bei der Konkurrenz an. Den ersten Rückschlag mussten unsere Damen allerdings schon vor Anpfiff der Partie einstecken. Aus krankheitsbedingten Gründen fielen Torhüterin Marie Richter sowie Innenverteidigerin Christiane Ohls aus. Aus diesem Grund sprang Vanessa Klein ein und stellte sich zwischen beide Pfosten. Der Sturm wurde durch Marie-Luise Grzegorz besetzt, was sich später als goldrichtig herausstellen sollte.


Das Spiel startete direkt sehr impulsiv und die Chancen ließen nicht lange auf sich warten! Schon in den ersten Minuten machte Sennelager gut Druck und konnte den Ball sicher in den eigenen Reihen halten. Der Wille war allen ins Gesicht geschrieben und so ging es schlagartig in die Vorwärtsbewegung. Häufig über rechts außen kommend fehlte das letzte Quäntchen Glück um den Ball nach der Flanke im Tor unterzubringen. Auch die erste Ecke, ausgeführt durch Lina Reuswich, konnte trotz einem Ball der Extraklasse nicht weiter verwertet werden.

Wiedenbrück schien sehr chaotisch und unorganisiert auf dem Platz, weshalb keine gefährliche Torchance von Seiten der Gastgeber zustande kam. Häufig lange Pässe über die Abwehr konnten durch die heutige Zweikampfstärke für sich gewonnen werden. Sennelager spielte endlich wieder Fußball und war deutlich überlegen. Doch die Chancen wurden nicht genutzt und so stand es weiterhin 0:0. Auch die sonst so gefährlichen Ecken der Schwarz-Gelben versprachen heute nichts Gutes, so dass Mareen Walbaum nach der ausgeführten Ecke noch im 16er versuchte den Ball flach im Tor unterzubringen. Dieser wurde allerdings ohne weitere Probleme gehalten. Unter Strom ging die Partie weiter. Unsere Damen wussten nun, dass mehr zu holen ist als angenommen und hielten den Druck aufrecht. Besonders Marie-Luise Grzegorz hielt die Verteidiger durch ihre Laufschnelligkeit auf Trab, sodass die Torhüterin oftmals als 11. Feldspieler den Ball außerhalb des 16ers klären musste. In der 28. Minute startete dann Mareen Walbaum über die rechte Seite bis zur Grundlinie. Mit einem mit Zucker behafteten Pass konnte Marie-Luise Grzegorz den Ball in der 30. Minute vom Strafraum aus im kurzen Eck platzieren.
Die Erleichterung war jedem Senner ins Gesicht geschrieben, denn die Führung war mehr als verdient. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause.

Die zweite Halbzeit begann genauso lebhaft wie sie aufgehört hatte. Zwar konnte Wiedenbrück zeitweise seine Ballbesitzquote aufbessern, doch wirklich gefährlich wurde es in der Hälfte für die Gäste selten. Das Team stand kompakt und die Zuordnung stimmte, sodass die Bälle meist schon im Mittelfeld abgefangen wurden. Mit langen weiten Bällen aus der Abwehrkette wurden die Sprintqualitäten der Mittelfeldspieler getestet. Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte landete links außen bei Lara Kamp direkt auf dem Fuß und blieb dort kleben. Leider wurde in der Situation zu hektisch agiert, sodass der Ball aufs freie Tor daneben gespielt wurde. Ein ärgerlicher Patzer der die Führung hätte ausbauen können, der aber keine fatalen Folgen mit sich zog.

Im Anschluss konnte Walbaum den Ball wieder einmal im Mittelfeld für sich gewinnen und startete zielstrebig über links aufs Tor zu. Nachdem die ersten Gegenspielerinnen hinter sich gelassen werden konnten, wurde es immer enger, sodass die Fußspitze dem Ball den letzten Schwung gab um bei unserer Einzelstürmerin zu landen. Marie-Luise fackelte nicht lange und brachte den Ball in der 60. Minute souverän im rechten langen Eck unter. Die ausgebaute Führung stärkte das Team und baute nochmal ordentlich Selbstvertrauen auf. Unsere Damen waren wie man so schön sagt „on fire“ und versprachen sich mehr von diesem Spieltag. Der Körper wurde im Zweikampf immer wichtiger und allgemein ging es gegen Spielende immer grober auf dem Platz zu. Das ein oder andere Foul brachte die Stimmung nochmal zum Kochen. Doch auch das Aufsteigen auf den Fuß unseres Kapitäns im Strafraum wurde missverständlich übersehen, sodass dieser Elfmeter nie ausgeführt werden konnte.
In der 70. Minute brachte Reuswich wieder einmal eine Sahneecke herein, die aber an allen Köpfen kläglich vorbei flog. Doch stand Marie-Luise Grzegorz, als hätte sie es geahnt, am langen Pfosten und verwandelte den Ball im Tor. Der Hattrick war somit perfekt und das Ergebnis ließ sich sehen.
Nach einem Wechsel der Schwarz- Gelben wurde noch einmal auf der rechten Seite aufgemischt. Julia Ulmke verließ das Spielfeld und neu im Spiel konnte Hani Aslan ihr Können unter Beweis stellen.

Wieder einmal stand Wiedenbrücks Torhüterin erstaunlich hoch und verließ den Strafraum ohne weitere Bedenken. Dies ging so lange gut bis ein langer Ball über rechts hoch ins Mittelfeld gespielt wurde und Mareen im direkten Zweikampf die Torhüterin stehen ließ. Das Tor war frei und das 4:0 nur noch ein Augenaufschlag entfernt. Doch baute sich die Abwehr direkt vor der Ballführenden auf und stand wie eine Mauer, sodass der Ball abgefälscht im Aus landete.
Doch der Fleiß und Einsatz sollte noch in der 85. Minute durch einen Sonntagsschuss, ausgeführt durch Lina Reuswich, belohnt werden. Aus 25 Metern holte die 21-Jährige mit dem Wind im Rücken aus und ließ das Netz zum Flattern bringen. Der Ball landete unten links im Eck und somit war der Fussballtag perfekt. Die letzten Minuten wurden mit einer Sicherheit heruntergespielt, sodass das Endergebnis nun feststand.
Dieser Sieg tat allen Beteiligten aus Sennelager gut und an diese glänzende Leistung ist nun in den nächsten Wochen abzuknüpfen. Die Abstiegsplätze sind durch den heutigen Sieg in die Ferne gerückt, doch darauf darf sich jetzt niemand ausruhen. Diese spielerische Stärke und vor allem die starke kämpferische Leistung müssen an den nächsten Spieltagen abgerufen werden. Genug Selbstvertrauen konnte heute getankt werden, sodass dem weiteren Erfolg nichts im Wege stehen sollte.

Verfasst von Viktoria Weber